Sabine Himmelsbach
FACE TO FACE: New York – Bishkek

In ihrem neuesten Projekt FACE TO FACE. New
York – Bishkek verarbeitet Eugenia Gortchakova
Erlebnisse und Eindrücke, die sie während
ihrer Stipendiumsaufenthalte in den Städten
New York 2006 und Bishkek 2007 gesammelt
hat - Orte, die unterschiedlicher kaum sein
könnten. New York, ‚the Big Apple’, ist ein pulsierendes
Zentrum der zeitgenössischen Kunst
und ein Schmelztiegel der Kulturen. Eine Stadt,
die nie zur Ruhe zu kommen scheint und die
eine Überfülle unterschiedlichster Eindrücke
zu bieten hat. Ganz anders Bischkek, die
Hauptstadt Kirgisistans mit ihren ca. 900.000
Einwohnern, die am Rande des hohen Kirgisischen
Gebirges liegt, welches der Stadt eine
imposante Kulisse gibt. Obwohl auch Bishkek
eine Großstadt ist, verläuft das Leben in
der zentralasiatischen Metropole in anderen
Bahnen, in einem anderen Rhythmus. In ihren
bildnerischen Werken unternimmt Genia
Gortchakova eine Spurensuche, die ihre Erlebnisse
und visuellen Eindrücke in diesen beiden
gegensätzlichen Städten zu einer Synthese
zusammenfasst. Sie arbeitet das Spezifi sche
der jeweiligen kulturellen Kontexte heraus und
fi ndet auch Gemeinsamkeiten, die für beide
Städte eine Gültigkeit haben.
Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse transformiert
sie dabei in bildnerische Arbeiten, die
allgemeine Fragestellungen nach kultureller
Identität, nach Ergebnissen historischer kultureller
Entwicklungen und der Bedeutung der
Massenmedien für die Gestaltung der eigenen
Lebenswelt in den Blick nehmen. In der Umsetzung
dieser Themen benutzt sie sowohl das
zeitbasierte Medium Video, welches ihr einen
eher dokumentarischen Blick auf die gewonnenen
Eindrücke ermöglicht und das Tafelbild,
in welchem sie an der Refl exion und Synthese
des Gesehenen arbeitet und neue kulturelle
Bezüge herzustellen vermag.
Der Aufenthalt Gortchakovas in New York hatte
einen konkreten Forschungshintergrund.
Die Künstlerin machte sich auf die Suche nach
den Spuren der jüdischen Publizistin Hannah
Arendt, die 1933 aus Deutschland emigrierte
und die über Paris und andere Städte in Europa
1941 nach New York kam. Ihre politischen
Schriften und Arbeiten über die Existenzphilosophie
und nicht zuletzt ihr Briefwechsel mit
dem deutschen Philosophen Karl Jaspers haben
eine große Bedeutung und sind eine Quelle
der Inspiration für das Werk von Gortchakova.
Der postalische Austausch der beiden
deutschen Denker war für sie eine Anregung
zur Auseinandersetzung mit Fragen nach kultureller
Identität, nach dem menschlichen Sein,
nach Integration und Abgrenzung, nach dem
Eigenen und dem Anderen – Fragen und Themen,
die auch Teil Gortchakovas eigener Biografi
e als russischer Künstlerin sind, die seit
den 1990er Jahren in Frankreich und später in
Deutschland lebt. Ihr Aufenthalt in New York
war geprägt von der Refl exion, wie Hannah
Arendt diese kulturelle Vielfalt und Andersartigkeit
dieser Stadt erlebt und in ihren Schriften
verarbeitet hat. Die Videos und fotografi schen
Werke, die Gortchakova bei dieser Spurensuche
geschaffen hat, zeugen von einer intensiven
Auseinandersetzung und der Faszination
des Neuen und Fremden.
In ihrem Video American Beauties (2007-08)
hält sie ihre Eindrücke der kulturellen Pluralität
der Stadt New York fest. Sie zeigt Bilder von
Mädchen und Frauen, von griechischen Marmorbüsten,
von der Freiheitsstatue oder auch
von Motiven aus der Werbung, welche die Plakatwände
der Stadt dominieren. Sie alle sind
Schönheiten in dieser dynamischen Metropole,
die Raum bietet für multi-kulturelle Vielfalt. In
ihrem Video spürt Gortchakova den ‚Schönheiten’
nach, die New York zu offerieren hat. Kinder
und Erwachsene unterschiedlicher ethnischer
Herkunft, ihre unauffälligen Gesten, aber
auch Gegenstände und Accessoires werden
zu einem Panoptikum kulturellen Reichtums
und sozialer Diversität, welches der liebevolle
Blick der Künstlerin mit jeweils gleichem Enthusiasmus
erfasst. Die Arbeit endet mit einem
Bild von Hannah Arendt, der Figur, welche die
Künstlerin letztlich zu ihrem New York Besuch
inspiriert hat.
Doch nicht nur das Schöne fi ndet in Gortchakovas
Arbeiten Beachtung, sondern auch die
Refl exion der schockierenden Ereignisse des
11. September 2001, der Terroranschläge auf
das Pentagon und das World Trade Center,
welche als historische Zensur betrachtet werden
können, die das gerade erst begonnene
21. Jahrhundert entscheidend geprägt haben
und die vor allem auch das Selbstverständnis
der amerikanischen Nation schwer verunschert
haben. Wenn ihre Videoinstallation In einem
Flugzeug (2006-08) auch nicht unbedingt
direkt auf die Ereignisse von 9/11 Bezug nimmt,
so wird darin doch deutlich, welche einschneidende
Bedeutung die Terrorattentate auf die
amerikanische Bevölkerung hatten. Sechzehn
New Yorkern stellt die Künstlerin die Frage,
wovor sie Angst haben. Die Ergebnisse ihrer
Interviews setzt ist als räumliches Tableau mit
einer Fotocollage und Videoporträts der Befragten
bildnerisch um. Die Fotocollage ist als
plakativ vereinfachtes Flugzeug angeordnet,
welches die Fotos der Befragten enthält. In den
Videoaufnahmen sprechen diese über existentielle
Bedrohungen, von Gewalt ist die Rede,
davon, kein Blut sehen zu können und immer
wieder tauchen die Terrorschläge des 11. September
als Konstante der Bedrohung auf, was
die Installation sinnfällig werden lässt. Der kanadische
Theoretiker Brian Massumi schreibt
über die heutigen Helden des Alltags: „Den
wirklichen Helden unserer Zeit begegnet man
nicht im Fernsehen, in Fußballstadien oder im
Kino. Sie fahren Taxi, arbeiten in Büros, gehen
mit Maschinen um. Es sind gewöhnliche Menschen,
Leute wie „wir“, nur dass ihnen etwas
Ungewöhnliches passiert ist – und dass sie
es überlebt haben. In gewissem Sinn sind wir
freilich alle Überlebende“. In diesem Sinn lässt
sich auch die Arbeit von Eugenia Gortchakova
lesen – sie bietet den gewöhnlichen Menschen
eine Plattform und lädt sie ein, über ihre Ängste
zu sprechen. In der Verletzlichkeit, in der sie
ihre Gesprächspartner präsentiert, lässt sie sie
zu den wahren Helden des Alltags werden.
In Bischkek sind es kulturelle und religiöse Rituale,
die Gortchakova in ihren Werken dokumentarisch
festhält und die sie interpretiert. Das
Leben in der zentralasiatischen Stadt refl ektiert
sie in einer Reihe von Tafelbildern, die als Diptychen
angelegt sind. In ihnen verschmilzt sie
orientalische und westliche Motive, die sie während
ihres Aufenthaltes in Kirgisistan gefunden
hat. Beeindruckend sind die ornamentalen Formen,
die auf den Bildern auftauchen. Die Motive
stammen aus traditionellen Teppichmustern,
aber indem Gortchakova jeweils ein Motiv aus
der orientalischen Ornamentik isoliert, werden
die Formationen zu großformatigen Emblemen,
losgelöst aus ihrem ursprünglichen Kontext.
Kombiniert werden diese ornamentalen Zeichen
und Fragmente mit Fotos von Kindern,
die Gortchakova als Computerdrucke auf die
Leinwand appliziert. In Spiderman (2008) ist
ein Junge zu sehen, der eine typische Karateposition
einnimmt. In Pose (2008) ein junges
Mädchen, welches sich für die Kamera lasziv
in Szene setzt. Beide Motive zeugen von den
Einfl üssen, welche die Massenmedien auch
auf das kulturelle Leben von Bischkek haben.
Die Haltungen der Jugendlichen ahmen Motive
aus Film und Fernsehen nach. In einer zunehmend
globalisierten Welt fi nden sie ihre Vorbilder
vor allem in den Medien und unabhängig
vom eigenen kulturellen Kontext. Die Kultur ist
durchlässig geworden.
In ihren Tafelbildern inszeniert Gortchakova die
Gegensätze von Tradition und Moderne. Historische
orientalische Ornamentik wird mit einem
jugendlichen Habitus konfrontiert, der an
westlichen Vorbildern orientiert ist. Die Wahrnehmungsverschiebung
von Realität durch die
Massenmedien spiegelt sich schon im Motiv
der Pose selbst. Die Filmtheoretikerin Kaja Silverman
schreibt dazu: „Die Pose imitiert nicht
nur ein schon vorliegendes Bild bzw. eine visuelle
Figur, sie imitiert vor allem die Fotografi e
als solche“. Die Jugendlichen betrachten sich
selbst mit den Augen der Kamera.
Eingebunden sind diese Motive und Drucke in
die formale Strenge und Rigorosität des malerischen
Aufbaus von Gortchakovas Bildern.
Erst wenn die Motive des jeweiligen Bilduntergrunds
defi niert sind, beginnt der aufwendige
und zeitintensive Malprozess. Farblich monochrom
auf den jeweiligen Untergrund abgestimmt,
beginnt die Künstlerin, das Bild mit feinen,
kurzen Pinselstrichen zu überziehen. Alle
Striche sind penibel gesetzt im immer gleichen
Abstand zueinander und immer gleicher Länge.
Manchmal wird das Bild von den Ecken hin zur
Mitte durch die feinen Strichelungen dynamisiert
indem eine Kreisform entsteht, manchmal
sind die Striche vertikal gerade gesetzt. Durch
diese Überlagerungen schafft Gortchakova
eine Rhythmisierung der Leinwand – die Bilder
beginnen zu vibrieren.
In einem Gespräch erzählt Gortchakova davon,
wie essentiell diese Methode für sie ist, wie sie
durch diese Form der malerischen Disziplin
Emotionen und persönliche Erfahrungen in
abstrakte Motive zu transferieren vermag. Die
Arbeit an den Tafelbildern stellt für sie einen
meditativen Prozess dar. Mit ihren Strichsetzungen,
ob geradlinig oder in Kreisform organisiert,
refl ektiert sie Darstellungsformen von
Zeit, die als lineares Prinzip oder auch als Kreis
ohne Anfang und ohne Ende in der menschlichen
Vorstellung existiert. Der Soziologe und
Philosoph Norbert Elias schreibt über die Zeit
als eine „Synthese, mit deren Hilfe Positionen
im Nacheinander des physikalischen Naturgeschehens,
des Gesellschaftsgeschehens
und des individuellen Lebenslauf in Beziehung
gebracht werden können“. Zeit dient also als
soziales Konstrukt, als gemeinsamer Bezugsrahmen,
welcher Ereignisse zu strukturieren
mag. Der soziale Aspekt von Zeit steht dabei
auch bei Gortchakova im Vordergrund. In ihren
Arbeiten setzt sie sich mit globalen oder historischen
Ereignissen auseinander und bringt
diese in Relation zu ihrer eigenen ‚inneren’
Gefühlswelt. Das Hin- und Hergerissensein in
verschiedenen Kulturen und Kontexten drückt
sie in Texten aus, die in ihre bildnerischen Arbeiten
eingeschrieben sind, wie beispielsweise
in me_battlefi eld (2008). Den ständigen Kampf
zwischen Innen und Außen beschreibt sie dabei
letztendlich selbst als den Motor ihrer künstlerischen
Auseinandersetzung.

1) Brian Massumi, „Everywhere you want to be. Einführung
in die Angst“, in: Silvia Eiblmayr (Hg.): Zonen
der Verstörung, Ausstellungskatalog, steirischer
herbst 97, Graz 1997, S. 48
2) Kaja Silverman, „Dem Blickregime begegnen“, in:
Christian Kravagna (Hg.): Privileg Blick. Kritik der visuellen
Kultur, Berlin 1997, S. 47
3) Norbert Elias, Über die Zeit, Frankfurt a.M. 1990,
S. XXIV

FACE to FACE: New York - Bishkek
In her newest project, „Face to Face: New York
- Bishkek“ Eugenia Gortchakova processes the
experiences and impressions of her sponsored
stays in the cities of New York (2006) and Bischkek
(2007), two places that could hardly be
more different. New York, „The Big Apple“, is a
pulsing center of contemporary art and a crucible
of cultures. A city that never sleeps and
that offers a glut of the most diverse impressions.
Very different from Bischkek, the capital of
Kyrgyzstan with its 900,000 inhabitants, situated
at the foot of the Kyrgyz mountains, which
make a most impressive backdrop for the city.
Even though Bischkek is also a big city, life in
that Central Asian metropolis runs a very different
course, has a different rhythm. In her
artworks, Eugenia Gortchakova searches for a
way to synthesize her experiences and visual
impressions of these two contrasting cities into
a unifi ed whole. She works out aspects that are
specifi c to each cultural context and also fi nds
some that are shared and true for both cities.
She transforms her personal experiences and
events into artworks that raise general questions
about cultural identity, about signifi cant
cultural and historical milestones, and about
the role of mass media in forming people‘s view
of their own world. In presenting these themes,
she employs not only the time-constrained medium
of video, giving more of a documentary
format to her impressions, but she also uses
panels on which she works out her refl ections
and synthesis of events and fi nds new cultural
references.
Gortchakova‘s time in New York had a specifi
c research background. The artist went on a
search for traces of Hannah Arendt, a Jewish
author who in 1933 emigrated from Germany
through Paris and other European cities, arriving
in New York in 1941. Her political writings,
her works of existentialist philosophy, and, not
least, her correspondence with the German
philosopher, Karl Jaspers, are of great importance
and inspiration for the work of Gortchakova.
The postal exchanges of the two German
thinkers was her impetus to explore questions
of cultural identity, what it means to be human,
of integrating and of setting boundaries, of
what is one‘s own and what belongs to others
-- questions and themes that are also part of
Gortchakova‘s own biography as a Russian art6 7
tist who, since the 1990s, has lived in France
and then in Germany. While in New York, she
often refl ected on how Hannah Arendt experienced
the cultural diversity and strangeness of
that city and expressed it in her writings. The
videos and photographic works created by
Gortchakova while searching for such traces
bear witness to her own fascination and intense
engagement with everything that was new
and foreign.
In her video, „American Beauties“ (2007-08),
she documents her impression of New York‘s
cultural diversity. She shows pictures of girls
and women, of Greek statues, of the Statue of
Liberty, and also of advertising motifs that dominate
billboards in the city. They are all beauties
in this dynamic metropolis that makes room
for multicultural variety. In her video, Gortchakova
searches for the „beauties“ that New York
has to offer. Children and grown-ups of various
ethnicities, their smallest gestures, as well as
objects and accessories contribute to a panopticon
of cultural riches and social diversity,
all captured with equal fondness by the artist‘s
eye. The work ends with Hannah Arendt, the
fi gure that, ultimately, had inspired the artist to
make her New York visit.
However, not only beauty is important in
Gortchakova‘s works, but also refl ection on the
shocking events of September 11, 2001, the
terrorist attacks on the Pentagon and the World
Trade Center, which can be viewed as historical
markers that have clearly defi ned the 21st
century at its very beginning and, above all,
have totally shaken American self-confi dence.
Even if her videoinstallation „On an airplane“
(2006-08) isn‘t based directly on the events of
9/11, nevertheless, it makes clear how deeply
important the terrorist acts are to the American
public. The artist asked 16 New Yorkers what
they are afraid of. She transforms the results
of her interviews into a spacious tableau composed
of a photo collage and video portraits of
the participants. The photo collage is done as
a strikingly simplifi ed aircraft with the photos
of the participants. In the video clips they talk
about existential fears, about violence, about
not being able to stand the sight of blood,
about the terrorist attacks of September 11th
coming up again and again as a constant threat,
something made clear in the installation. The
Canadian theoretician, Brian Massumi, writes
about today‘s everyday heroes: „The real heroes
of our time are not found on television, in
the football stadium, nor at the movies. They
drive taxi, work in offi ces, operate machinery.
They are ordinary folks, people like ‘us’, it‘s just
that something extraordinary has happened to
them-- and they have survived it. In a certain
sense, we‘re all ‘survivors’ „. It’s in this sense
that we can see Eugenia Gortchakova‘s work
also – as providing a platform for ordinary people,
inviting them to talk about their fears. It is
the vulnerability she shows in her
conversational partners that lets them become
the true heroes of our day.
In Bishkek, Gortchakova documents and interprets
the cultural and religious rituals in her
works. Life in the Central-Asian city is refl ected
in a series of panels as diptychs in which she
blends Asian and Western motifs discovered
during her time in Kyrgyzstan. Impressive ornamental
forms appear in her pictures. The motifs
are found in traditional carpet patterns. However,
when Gortchakova isolates the motifs from
oriental ornamentation, the formations become
large-sized emblems and are totally independent
of their original context. The ornamental
characters and fragments are combined with
photos of children and applied to the screen
by Gortchakova. „Spiderman“ (2008) shows
a boy in a typical karate position. In „Pose“
(2008) a young girl poses seductively for the
camera. Both motifs testify to the infl uence of
mass media on cultural life even in Bishkek.
The postures of youth imitate those seen on
television and in the movies. In an increasingly
global world, they fi nd their models, above all,
in the media, independent of their own cultural
context. Culture has become permeable.
Gortchakova‘s panels set the scene for contrasts
between the traditional and the modern.
Traditional Oriental ornamentation is
confronted with youthful appearances that are
modeled after Western types. The altered perceptions
of reality through the mass media are
refl ected even in the poses themselves. The
fi lm theorist Kaja Silverman writes: „The pose
not only imitates an existing image, i.e., an observed
fi gure, but it imitates, above all, photography
itself.“ Young people view themselves
through the eye of the camera.
The motifs and prints are integrated by the
artistic discipline and rigor that structure
Gortchakova‘s works. Not until the underlying
forms involved are defi ned, does the elaborate
and labor-intensive process of painting begin.
Using monochromatic colors coordinated
with the chosen background, the artist begins
to overlay the painting with short, fi ne brushstrokes.
All strokes are painstakingly placed at
exactly equal intervals to each other and are
always of equal length. Sometimes, the picture
is dynamically laid out from the corners
toward the center, creating a circular form;
sometimes the strokes are arranged vertically,
straight up and down. In using such overlayments,
Gortchakova creates rhythm in her
canvas--the paintings start to vibrate.
In a conversation, Gortchakova, she tells
about how essential this technique is for her,
how such disciplined painting allows her to
transfer emotion and personal experience into
abstract motifs. Work on the panels becomes
a meditative process for her. While making
her strokes, whether straight or circular, she
refl ects on how time is presented, either as a
linear process, or as a circle, without beginning
or end. The sociologist and philosopher,
Norbert Elias, writes about time as a „synthesis,
enabling a person to bring together events
of the physical world of nature, of society, and
of his own individual lifetime.“ Time serves,
therefore, as a social construct, as a shared
frame of reference that can give structure to
occurrences. Likewise, the social aspect of
time is foremost for Gortchakova. Her work
deals with global or historical events and relates
them to her own „inner“ world of feelings.
In written texts integrated into her artworks,
she expresses the feeling of being pulled this
way and that way in different cultural contexts,
for example, in „me_battlefi eld“ (2008). Ultimately,
the constant struggle between internal
and external is what she herself describes as
the engine for her artistic endeavors.

Brian Massumi, „Everywhere you want to be. Einführung
in die Angst“, in: Silvia Eiblmayr (Hg.): Zonen
der Verstörung, Ausstellungskatalog,
steirischer herbst 97, Graz 1997, S. 48
Kaja Silverman, „Dem Blickregime begegnen“, in:
Christian Kravagna (Hg.): Privileg Blick. Kritik der
visuellen Kultur, Berlin 1997, S. 47
Norbert Elias, Über die Zeit, Frankfurt a.M. 1990, S.
XXIV
Still aus / from dem Video „Perspectives“